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Presse 1990-1999
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Die Münsteraner Literaturzeitschrift Am
Erker, ein Dauerbrenner unter den Kleinstzeitschriften - sie
erscheint bereits, was durchaus rekordverdächtig ist, bereits
im 13. Jahrgang! - favorisiert skurrile Kurzprosa nach Art des
großen Lakonikers Ror Wolf.
Michael Braun, taz, 16.11.1990
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Weitere Erzähltexte und Gedichte reichern
den Erker Nr. 22 gewichtig an. Vertreten sind als Autoren
Christa Reinig, Gerhard Bolaender, Ferdinand Scholz und Hartmut
Kasper. Formal, auch inhaltlich, ragen die Beiträge von Rudolf
Gier ("Waldmann") und Burkhard Spinnen ("Klassentreffen")
heraus.
Werner Heise, Münstersche Zeitung, 19.2.1991
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Ein Interview mit Paul Auster, das nebenbei gleich
in die Bestseller des US-Autors einführt, lockert das Verbrecheralbum
auf. Besonders empfohlen sei auch der Rezensions-Teil, der wieder
sehr individuelle, fundierte Artikel enthält - also Kritik
auf hohem Niveau. Zweifellos braucht die Zeitschrift Am Erker
kein 'Geburtstags-Sonderheft', sie ist etwas Besonderes.
Sebastian Loskant, Münstersche Zeitung, 30.12.1992
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Lokale Produkte haben, wenn sie so gehaltvoll
sind wie Am Erker aus Münster, ihren halbwegs stabilen,
aber lokal begrenzten Leserkreis.
Hermann Kurzke, Frankfurter Allgemeine Zeitung
1994
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Nicht mehr missen möchte man übrigens
die neckischen Scharmützel zwischen den Erker-Kritikern
Johannes Vierfrucht und Fritz Müller-Zech. Hier bahnen sich
zwei heftige Begabungen allmählich ihren Weg, was für
die nun anstehende Jubiläumsnummer Großes erwarten
läßt.
Sven Crefeld, Westfälische Nachrichten, 19.5.1995
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Wer heutzutage ein erfolgreicher Künstler
sein will, muß über die Eigenschaften eines Spitzensportlers
verfügen. Er muß Durchsetzungsvermögen haben,
einen langen Atem mitbringen und "die Skrupellosigkeit, sich
dem Markt hemmungslos anzudienen". Geschäftstüchtigkeit
und Selbstwertgefühl sind ebenso wichtig wie Talent. Der
dies in einem anregenden Gespräch mit der Literaturzeitschrift
Am Erker preisgibt, ist der 1940 geborene "Totalkünstler"
Timm Ulrichs, ein fast schon wieder vergessener Held der 60er
Jahre, Projektemacher, Selbstdarsteller und intellektueller Sprücheklopfer
wie der "Beweger" Bazon Brock.
Michael Buselmeier, WDR 3, August 1997
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Die phantastische Kurzgeschichte ist der dominierende
Texttyp in Am Erker geblieben, aber zum Markenzeichen der
Zeitschrift hat sich der umfangreiche Rezensionsteil entwickelt,
in dem der feierliche Feuilleton-Ernst auf äusserst intelligente
und witzige Weise konterkariert wird.
Michael Braun, Basler Zeitung, 29.1.1998
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Einen Beitrag zur literarischen Sozialisation
des Zeitschriftenlesers hat aber auch Am Erker geleistet,
das Literaturmagazin aus Münster, das ursprünglich in
dem gleichen alternativ-literarischen Milieu beheimatet war wie
das Schreibheft. Am Erker verharrte allerdings wesentlich
länger in der subliterarischen Nische als der erfolgreiche
große Bruder aus Essen.
Michael Braun, Saarländischer Rundfunk, 12.2.1998
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Dass man das - leider von vielen Druckfehlern
verunstaltete - Heft dennoch nicht ohne Gewinn aus der Hand legt,
verdankt man einem aufschlussreichen Interview mit Ingo Schulze
sowie vor allem einem wunderbaren Text des 1954 in Marokko geborenen
und 1998 mit dem Adalbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichneten Abdellatif
Belfellah.
Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 25.2.1999
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